Saale-Holzland-Kreis zu unambitioniert bei der Digitalisierung seiner Schulen

„Das Ziel, bis 2024 die Schulen im Saale-Holzland-Kreis digital aufgerüstet zu haben, kann nicht als Erfolg gesehen werden“, empört sich der Fraktionsvorsitzende der Freien Demokraten Patrick Frisch. „Unser Nachbarlandkreis Saale-Orla ist in den letzten Jahren da viel schneller und ambitionierter vorangegangen mit bereits vorzeigbaren Ergebnisse. Es besteht kein Grund, warum das wichtigste Infrastrukturprojekt für die Schulen in unserem Landkreis nicht mit einer deutlich höheren Priorität und der erforderlichen Geschwindigkeit vorangetrieben wird“, so Frisch weiter.

Mehr Handlungs-Ehrgeiz mit mehr Tempo und Richtung sind bei der Digitalisierung der Schulen endlich notwendig. Aus Sicht der Freien Demokraten darf der Landkreis nicht immer nur das  gerade Notwendige machen und was gerade gefördert wird. Vielmehr müssen die Verantwortlichen eine digitale Strategie aufstellen. Digitaler Unterricht als sinnvolle und wichtige Ergänzung zum Präsenz-Unterricht darf nicht nur als Zukunfts-Wunsch gehegt werden, sondern muss schnell und praktikabel Realität werden.

Schulen brauchen das ABC und das WLAN

Dazu fordert die FDP wiederholt, alle Schulen im Landkreis schnellstmöglich an das Breitbandnetz anzuschließen, hin zu Glasfaseranschluss und Gigabyte statt Kupferkabel und Megabyte. Hier darf sich der Saale-Holzlandkreis nicht mit dem Mindestmaß zufrieden geben. Es ist inzwischen leider erschreckend, wie viel Zeit zwischen Kreistagsbeschlüssen bis zur finalen Umsetzung vor Ort vergeht. Hier müssen Planungs- und Umsetzungsprozesse, Verwaltungshandeln und Vergabeverfahren schneller werden, so weiter die FDP-Forderung.

Eine weitere hinlänglich bekannte Kernforderung der FDP ist der Digital-Pakt 2.0. Er nimmt insbesondere die Finanzierung der Folgekosten und Betriebskosten der digitalen Ausstattung in den Blick.

Vor allem die Ankündigung der Kreisverwaltung keine digitalen Anzeigegeräte in den Klassenzimmern zu installieren, ist bereits aus didaktischen Gründen nicht hinnehmbar. Die Kreisverwaltung muss im Rahmen der Haushaltsberatungen die Preisschilder für alle notwendigen und möglichen digitalen Leistungen klar benennen, bspw. für digitale Anzeigegeräte in jedem Klassenzimmer, damit der Kreistag im Rahmen der Haushaltsbeschlussfassung im März die richtigen Prioritäten setzen kann und der Saale-Holzland-Kreis über Durchschnitt und das Mindestmaß hinauskommt.

Es ist hinnehmbar, dass im Landkreis Schulfördervereine und Schülergemeinschaften Initiativen starten, WLAN schneller an die Schulen zu bringen. Dieses Engagement der Akteure vor Ort ist vorbildlich und zeigt die Neugier an den Möglichkeiten der Digitalisierung, wirft aber kein gutes Licht auf das Handeln der Kreistagsverwaltung als Schulträger.

Abschließend machen die Freien Demokraten deutlich, es ist Aufgabe der Schulträger, gemeinsam mit dem Land Thüringen dafür zu sorgen, dass in den Klassenzimmern qualitativ hochwertiger Unterricht stattfindet und dass in den Schulen der digitale Fortschritt im Unterricht auch stattfinden kann.